RTC goes Dansk: TT der UCI WM in Aalborg 2024
29/08/2024 -Once in a lifetime #1: Mal bei einem WM-Zeitfahren mitfahren! Tilman und Christian durften sich das Deutschland-Trikot überstreifen und mit den ganz Schnellen der Szene messen. Auf der windigen Strecke zeigten wir eine prima Leistung – und genossen das tolle Flair der internationalen Veranstaltung.
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Am Mittwoch fanden wir uns in Aalborg zusammen, um das RTC-Hauptquartier zu beziehen. Neben Tilman und Christian war RTC-Edelhelfer Frederic am Start und auch Sascha Dittfurth von Cyclemania stieß als Gast dazu. Von 715 Fahrern aus 55 Ländern traten 661 auf der 33,13km-Strecke an (wo waren die restlichen immerhin 54?!?) – und wir durften an dem bunten Treiben teilhaben, mega gut! Nach dem Streckencheck ging es zusammen zu Registrierung und Bike-Check – und schon hier wurde es spannend: Christian mit der „am meisten verbastelten Maschine“ musste noch die Sattelposition korrigieren. Da das Limit der Sattelstütze bereits erreicht war, musste eine Alternative her. Also den lokalen Radladen aufgesucht und eine passende gebrauchte akquiriert, Einstellung passend gemacht, Haken dran!
Die Analyse der Strecke zeigte ebenfalls ein paar Herausforderungen: Zwar laut UCI „flat as a pancake“, aber durch die offene Topographie an der Küste war mit unangenehmem Wind zu rechnen. Während die erste Hälfte quasi nur geradeaus ging, bot die zweite Hälfte ein paar engere Kurven und Abbiegungen. Eine gute Renneinteilung würde also wichtig werden. Bei Ankunft an der Strecke am Donnerstag wurden alle mit einer tollen Rennatmosphäre belohnt. Großes Fahrerlager, feinstes Material und ein Startbereich mit Check-in und Startrampe gesäumt von Zuschauern. Die Warm-up Routinen wurden konzentriert durchgeführt und Frederic als mobiles Einsatzkommando zwischen Lager und Start hat die Vorbereitung extrem erleichtert. Wobei Warm-up bei 27° eher stay cool heißen müsste!
Tilman war der erste Starter von uns. Ziel war ein etwas zurückhaltender Beginn auf der langen Geraden, um noch ein bisschen Körner in der zweiten Hälfte übrig zu haben. We will see … ! Start von der Rampe und ab in den Tunnel. Erster Kreisverkehr und dann auf die lange Gerade. Wind von schräg vorn, also Origami. Schon kam der vorherige Starter in Sichtweite und immer näher. Am ersten kleinen Kicker wurde dieser gestellt. Aber auch der Starter nach Tilman war schon da und sackte beide ein, Respekt! Weiter nach Süd in den Gegenwind, dieser Teil war hart. Also durchhalten und abbiegen Richtung Schiebewind von schräg hinten. Ob das mit den Körnern für die zweite Hälfte was wird? Tilman war nicht sicher. Dann bei km 20 plötzlich Bewegung im Radcomputer: Schaden an der Halterung! Also schnell den Radcomputer runter und in den Anzug gesteckt. 20m später verteilt sich die Halterung über die Strecke, ausgerechnet heute!!! Na gut, dann also nach Gefühl - und das war Anschlag. Durchhalten! Wieder Konzentration und Position finden. Motivation stieg mit weiteren 3 überholten Fahrern. Bei km 28 dann noch ein starker Norweger von hinten vorbei; 2 Kurven später lag dieser aber im Gebüsch. Tilman kriegte die Kurve, Glück gehabt. Dann nur noch bis ins Ziel retten und die Uhr mit 45,1km/h bei 44:04min stoppen. Tilman hat damit Platz 24 in der Altersklasse holen können und war bester Deutscher in der AK 45-49. Trotz oder gerade wegen des Zwischenfalles ein gutes Ergebnis!
Danach durfte Christian auf die Strecke. Da sein Hauptfokus auf dem Massenstart am Sonntag lag, wollte er kontrolliert fahren, unter 50min bleiben, die Strecke und v.a. das internationale Flair genießen – und sich nicht komplett abschießen. Das war auch ganz gut so, denn der Wind spielte doch eine gewichtige Rolle. Am Start gab’s schnell ein eigenes Führungsmotorrad, dass sich dann aber lieber dem ersten vorbeirauschenden TT-Experten anschloss. Das defensive erste Drittel im Wind ermöglichte im weiteren Verlauf eine konstante Leistung, sodass es bis ins Ziel noch ca. 100 Plätze weiter vorne ging. Einige TT-Maschinen rasten vorbei, 2 Mitstreiter wurden eingesammelt. Bei 48:22min hielt die Uhr, ein solider Platz 56 von 65 der AK, Gesamt 337 von 661, alles fein.
Blieb nur noch Sascha aus unserem Trio. Ganz nach seiner Fasson legte er ein unglaublich starkes Zeitfahren hin, ließ sich auch nicht von einem Windschattenlutscher beeindrucken und raste mit einer 42:20 als zweitbester Deutscher auf AK-Rang 10 und gesamt 35. – was für eine Leistung! Im Ziel waren wir dann trotz Tilmans Malheur und dem Wind insgesamt ziemlich zufrieden und freuten uns, an solch einer tollen Veranstaltung teilhaben zu dürfen. Auch der Ex-Supersprinter Mario Cipollini hatte sich die Ehre gegeben und mal noch einen TT-Titel in seiner AK geholt. Mal sehen, was dann der Sonntag bringt, dann mit erweiterter RTC-Präsenz. (TP, CH)