Löst das Radteam Cöpenick weitere Tickets zur Grand Fondo World Series?
21/04/2024 -Sonntag. Mörbisch am See. Ein weiterer Renntag erwartet unsere RTC-Crew in Österreich. Auf dem Programm stehen Kälte und starke Böen. Ob sich weitere Tickets nach Dänemark lösen lassen und welchen Einfluss dabei eine Bahnschranke hat, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
|
Tag 2 unseres WMQ-Abenteuers schickte uns auf die Marathonstrecke um den Neusiedlersee über ca. 125km und 650hm. Das Wetter war zwar sonnig, aber es drückte ein ordentlicher NNW-Wind mit starken Böen, was (neben den Bergen am Anfang) DER entscheidende Faktor werden sollte. Am Vorabend gingen wir beim traditionellen RTC-Rennbriefing das Profil, den Wind sowie diverse Streckenbesonderheiten durch, was zzgl. der morgendlichen Taktikbesprechung eine prima Vorbereitung war. Genialerweise gab es sogar eine Liveübertragung des Rennens, sodass unsere daheimgebliebenen Supporter:innen das Rennen miterleben konnten.
Nach kurzem Einkullern gingen wir sehr früh in unsere Startblöcke, um eine möglichst gute Ausgangsposition zu erhaschen, da es ab Start direkt in den Berg gehen sollte. In Winterkleidung ließ sich das Warten ganz gut ertragen – da Max krankheitsbedingt nicht starten konnte, übernahm er dankenswerterweise den sehr wichtigen Part des Klamotteneinsammelns.
Zuerst gingen Larissa, Sven B. und Gastfahrer Maximilian B. auf die Strecke, 7min später Tobias, Stephan, Julian und Christian, ebenfalls 7min versetzt Dirk und Tilman. Startschuss hieß: Sofort Anschlag – wie im Crossrennen. Der wellige Gesamtanstieg bis Ungarn war mental wie ein Bergzeitfahren über 20min, und erst an der Grenze konnte man so richtig checken, wo man so lag. Für uns ging es größtenteils nach Roadmap in unseren Spitzenfeldern voran, nur Julians Beine waren nach dem EZF vom Vortag nicht so, wie sie nötig gewesen wären.
Ab Grenze ging es dann mit Rückenwind auf breiten Straßen mit Vollgas bergab – hier flogen leider Stephan und Tobias aus der Spitzengruppe um Christian, sodass sie im weiteren Verlauf eine gemeinsame Gruppe eröffneten und darin gut weiterfuhren. Dirk hatte Pech: Nachdem ihm am Berg Tilman enteilt war, schloss sich vor ihm eine Bahnschranke, die ihn hoffnungslos von einer vorderen Platzierung abhielt.
Nach 40km drehte die Strecke nach Norden – voll in den Wind für mehr als eine Stunde! Hier kämpften wir hart mit der Windkante, und je größer die Felder, desto „dynamischer“ wurde die Nummer. Die Sache erforderte also volle Konzentration und Arbeit – v.a. das schnelle Feld mit Christian sammelte viele Fahrer ein (u.a. auch eine Riesengruppe um den etwas angeschlagenen Sven), was bisweilen zu einem ziemlichen Chaos führte. Tobias und Stephan entwischten blöderweise entscheidende Quali-Konkurrenten, was wir mal als taktisches Learning verbuchen. Während Larissa und Julian in kleinen Gruppen fuhren, rauschte Tilman von hinten heran und bildete mit Stephan und Tobias ein gut funktionierendes Trio.
Nach 80km drehte der Track zurück um den See, und es wurde wieder richtig schnell – auch hier nix von Erholung, sondern Kantenrennen bis zum Schluss. Der letzte Berg 13km vor Ziel sorgte dann für eine endgültige Teilung, sodass wir uns jeweils in kleinen Gruppen wiederfanden, aber zum Glück mit ordentlich Rückenwind ins Ziel strahlen konnten. Dort angekommen, war dann schnell Gewissheit, dass wir als Team wieder hervorragende Ergebnisse eingefahren hatten: Christian und Tilman lösten die WM-Tickets zum UCI-Straßenrennen, ebenso Maximilian, für Larissa wurde es recht knapp und wir müssen noch mit der UCI über die Auslegung ihres Reglements diskutieren. Auch für die anderen fehlte nicht viel zum WM-Ticket – trotz des Kraftverlustes durchs Zeitfahren – eine tolle Bestätigung für die Power unseres Teams.
Ein besonderer Dank geht auch an unsere vielen Unterstützenden, darunter auch den Pflegeservice Mobimed: Unsere Groopies verfolgten das Rennen live und chatteten fleißig mit, was die Moderatoren sogar aufgriffen und mehrmals das „Radteam Cöpenick“ heraushoben. Wer sich das Rennen nochmal ansehen will: Hier geht es zur Re-Live-Aufzeichnung! Wir alle nehmen viele neue Eindrücke aus dem internationalen Rennen und dem (mal wieder) tollen RTC-Teamevent mit und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Auftritte. (CH)