Gute Frühform des Teams beim Hasenrasen
01/04/2024 -Mit starker Besetzung, viel Power, Lust auf Rennaction und tollem Teamspirit starteten wir beim Hasenrasen in die Straßensaison. Jeweils die U40 und Ü40 legten sich in ihren Rennen ordentlich ins Zeug und zeigten ständig bei Attacken Flagge. Lohn der Mühe waren mehrere Top-Platzierungen sowie die Gewissheit, dass da gemeinsam eine super Saison vor uns liegt.
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Wie im Rennsport üblich, kommt die Ehre, das Startsignal geben zu dürfen, einem lokalen Würdenträger zu. Da das Hasenrasen auf einem Truppenübungsplatz ausgetragen wird, deren Bespieler uns freundlicherweise wieder wollte rasen lassen, setzte sich das Feld zum Pfiff aus der Trillerpfeife eines Mitglieds der Bundeswehr in Bewegung. Saisonauftakt als Feldübung, Trillerpfeifen auch noch im Erwachsenenalter.
Beim Start riss gleich einem der Renner seine Kette, wenigstens zwei andere sprangen ab, und gemahnten das losschießende Feld an jenen ausrangierten und dem Verfall übergebenen Panzer, der an der Einfahrtsschneise zum Übungsplatz als Deko ausgestellt war, und damit an die Materialfrage, also den Aspekt des Radsports, den er mit dem Militärgeschäft teilt. Haltet eure Maschinen in Schuss!
Es war milde, flach, der Baumbewuchs schützte uns einen Großteil des Rennens vor dem Wind, die Kurven waren allesamt gut zu nehmen, die Zielpassage war leicht wellig und endete in einer sanften Rampe. Wie bei solchen Bedingungen üblich, und auch in dem Wissen, dass alle im Feld in etwa gleich stark sind, teilte sich die Raserschaft auf in diejenigen, die vorne im Feld die Hitze des Gefechts suchend sich ohne Unterlass attackierten, um irgendwie herauszufahren, und diejenigen, die sich im hinteren Teil der Gruppe immer wieder von dieser Zähigkeit des Feldes, wenn sich es ausdehnt und wieder zusammenzieht, mitsaugen ließen. Tatsächlich konnte während der ersten, ziemlich schnellen Rennstunde, niemand sich ablösen und es wäre weise gewesen, hinten mitzurollen.
Der Preis dafür ist aber das Spektakel selber, und so haben auch die vorne Fahrenden, sich sinnlos immer wieder Herausfordernden ihre Gründe, einfach alles zu geben. Zu diesem Typus gehörten auch wir. Ähnlich einem Wellenmeer, wo sich die Wellenkronen prächtig aufbäumen, und dann wieder zusammenbrechen, ohne dass sie einen weiteren Zweck als die allgemeine Fortbewegung des Wassers in eine Richtung hätten. Sie sind Kronen für einen Augenblick, und werden dann wieder geschluckt. Anders gesagt: Die Jungs konnten sich nicht zügeln, und es wurde Attacke um Attacke gefahren. Verrückterweise auch besonders auf den langen Geraden, auf denen es keine Hoffnung geben konnte, wegzukommen, aber wo die hohe Geschwindigkeit lockte, einfach noch ein bisschen schneller zu fahren. So flog das Rennen wie im Rausch vorüber. So ging das sowohl bei den Männern U40, als auch bei den Masters Ü40.
Bei der U40 vermochte es irgendwann eine Dreiergruppe, sich zu lösen, und zwar in dem einen idealen Augenblick, wenn ein anderer Ausreißversuch gerade wieder geschluckt wird. Bis dahin hatten Henri, Butz, Max, Tobi und Julian sich stetig vorn gezeigt, dagegen mussten Mario, Martin und Fynn der Defekthexe oder der körperlichen Angeschlagenheit Tribut nachgeben. Nun hatten wir Glück: Ein Kollege war vorn dabei sowie ein weiterer vom prominent vertretenen Standertteam, sodass im Feld einige Minuten lang Ruhe einkehrte, da niemand die Nachführarbeit leisten wollte. Zeitweise waren die Ausreißer nur noch als drei Punkte in der Ferne zu sehen – doch es gab immer wieder Einzelne, die das Feld zurückführten. Wir kamen in die letzte Kehre vor der welligen Zieleinfahrt, jetzt strömten die Fahrer nach vorne, die sich geschont hatten. Und nur 200m vor dem Ziel wurde die Fluchtgruppe gestellt, als der Sprint sie überrollte! Denkbar knapp - oder auch nicht, denn eigentlich wussten es alle, hier kommt kein Fluchtversuch durch (schließlich sind wir auf einem Truppenübungsplatz).
Auch bei der Ü40 ging es mit stetigen Attacken zur Sache. Ralf, Stephan, Christian, Dirk, Andi und Sören waren abwechselnd bei allen Angriffen zur Stelle. Auch gingen wir selbst in die Offensive, fanden uns mehrfach in Ausreißergruppen wieder, neutralisierten die starken gegnerischen Teams und testeten ausgiebig die eigene Form. Im Finale waren wir recht gut positioniert, wenn auch noch nicht so gut organisiert: Ganz vorn reingeschummelt in den Leadout von Urkrostizer ging Christian um die letzte Kurve, dicht dahinter Ralf und Dirk, die den Schwung übernahmen und sich im Bergaufsprint Rang 5 und 9 der Seni2 holten sowie Sören auf Rang 9 der Seni3. Kurz dahinter Stephan auf 19, der ausrollende Christian (22.) und Andi (33.).
Nach dem Rennen waren wir alle euphorisch, es war wirklich aufregend gewesen, und alle jeweils freuten sich über Beine und Gemütslage. Zahlreiche Fahrer hätten gewinnen können, jeweils drei sind aufs Podium gestiegen – beim nächsten Mal sind vielleicht auch wir dabei. Dank auch an den familiären Support und Larissa für die Unterstützung an der Strecke. (HL, CH)