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Spreewald Triathlon - Radfahrer auf Abwegen

15/06/2019 -

 

Radfahrer auf Abwegen

 

Eigentlich hatte ich ja mit Radsport 1999 nur angefangen, weil ich damals beim laufen immer Knieschmerzen bekam und somit war Triathlon ein schöner Gedanke, aber keine wirkliche Option.


Jetzt 20 Jahre später hatte sich einiges geändert. Der Rücken schmerzt mehr und mehr. Was tun? Schwimmen soll da ja besonders gut sein. Familienleben und trainieren vor 20 Uhr oft eine Herausforderung? Was tun wenn es im Winter kalt und dunkel ist? Na schnell mal 30min Vollgas joggen. Den Weg zur Arbeit einfach mal von 4 auf 20 Kilometer ausdehnen und schon ist er da der Gedanke nach einem Triathlon. Erst recht wenn man sich selber eingesteht, dass einem die Spritzigkeit für ein Radrennen völlig fehlt. Also das Angebot angenommen und einen Startplatz von jemanden bei Spreewald Triathlon übernommen,  danke Ramin.

 

Die Aufregung vor dem Unbekannten war groß,  aber ohne allzuviel Druck zu verspüren,  zu verlieren gab es nichts.

Die ersten 500m vom Schwimmen war der reine Überlebenskampf für mich. Eigentlich hatte ich mich schon extra weit an die Seite gestellt, aber das war nicht weit genug, es wurde getreten, gehauen, man wurde überschwommen und und und. Für mich der sonst nur auf einer geordneten Bahn in der Schwimmhalle unterwegs war, ein kleiner Schock. Die nächsten 1800m konnte ich dann in meinem (langsamen) Rhythmus schwimmen, ohne allzu viel Energie zu verschwenden. 

Beim Radfahren war ich dann im meinem Element. Zwar war ich mit einem normalen, mittlerweile 10 Jahre alten Straßenrad mit Zeitfahrauflieger unterwegs.  Aber es hatte was gutes erst als 96. aus dem Wasser zu kommen, man konnte jede Menge Konkurrenten auf dem Rad überholen. Das gab ordentlich Motivation und machte Spaß. So wurden die 84km mit knapp 37km/h abgespult. Schon hieß es raus aus den Radschuhen, Socken an, Laufschuhe an, Nummer nach vorn und losstürmen (ein normaler Wechsel eben).

Beim Laufen, bin ich es wie immer viel zu schnell angegangen. Mein Magen machte mir schnell klar, dass er die bisher 6 Gels als einzige Verpflegung nicht drinnen behalten wolle. Und so musste nach 2km das Tempo erstmal drastisch reduziert werden. Die 30 Grad Plus ließen mich jeden nur erdenklichen Schatten bei den runden um den See durch den Wald suchen. Ab Kilometer 10 konnte ich wieder Energie Gels zu mir nehmen und die gereichte Cola brachte schubweise Vortrieb. Und mich unter 5 Stunden ins Ziel :-). Die genaue Laufzeit kann ich gar nicht sagen. Meiner tollen Garmin Uhr ging der Saft aus. Was lernen wir daraus, ladet eure Geräte vor solch langen Wettkämpfen auf, simple, aber auch nach über 20 Jahren Wettkampferfahrung noch was gelernt.

Fazit: Triathleten sind ganz harte Männer und Frauen. Wer sich so was antut….

Würde ich das nochmal machen? Meine Antwort nach dem Rennen, definitiv NEIN. Solche Qualen,  ein Körper der wirklich nicht mehr wollte, so hatte ich das bei Radrennen noch nie erlebt. Heute knapp zwei Tage später, ist meine Antwort,  man wächst mit seinen Aufgaben ;-). In diesem Sinne,  Sport frei und habt Spaß dabei.

 KT