Tour de Kärnten 2019
01/06/2019 -Gemeinsam mit echten Könnern am Berg zog es Christian, Antonios und Andreas in das bergige Kärnten. Bei toller Bergkulisse und super Organisation ließen sich die insg. 490km und 8800hm gut meistern. Während sich die starke (Ex-Profi-)Konkurrenz beeindruckende Berg-Battles lieferte, hielten wir respektvoll Abstand und kämpften in der Kategorie "Bergelefant" mit dem härtesten Gegner - uns selbst.
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Tag 1: Lokalrunde
Mit der Lokalrunde stand gleich zu Beginn die schwerste Etappe auf dem Plan – und dabei wollte ich mich eigentlich gaaanz gemütlich einrollen, um erstmal Körner zu sparen. Naaa gut! 119km und 2200hm waren zu absolvieren, verteilt über 3 Berge mit variierender 8-16% Steigung. Wegen vorhergesagten Regens und Kälte schleppte ich recht viele Klamotten mit – die ich zum Glück nur bedingt brauchte. Nach 10km neutralisierter Fahrt in Startblock A ging es los – und ich gönnte mir den Spaß der allerersten Attacke der Rundfahrt. Am anschließenden Berg wurde ich zwar schnell eingefangen und von den Könnern gnadenlos durchgereicht, aber zumindest kam auch Teamkamerad Antonios auf, sodass wir etwas zusammenfahren konnten. Im weiteren Verlauf fuhr ich bergauf mein gedrosseltes Tempo, ließ es dagegen auf den Abfahrten richtig rollen. Im Finale ließen wir noch einige Begleiter stehen und ich zog Antonios in den Gassen von Feldkirchen den Bergsprint an. Andreas finishte bald hinter uns.
Tag 2: EZF
In „gestürzter“ Fahrerfolge ging es auf einen leicht welligen 29km-Kurs rund um den Oissacher See. Die Veranstalter organisierten das Zeitfahren perfekt, wegen der anschließenden Österreichischen Staatsmeisterschaft im Zeitfahren mit beachtlichen 15s-Abständen – und es klappte wie am Schnürchen. Andreas und Antonios fuhren auf Straßenrädern, ich holte meinen selbstgebastelten EZF-Boliden aus dem Schrank. Der Kurs fuhr sich flüssig, Überholen war auf der breiten Strecke einfach. Zwar ging mir im letzten Drittel etwas der Saft aus, aber mit knapp über 42min war ich ebenso zufrieden wie meine gemäßigten Mitstreiter.
Tag 3: Hohenrindl und Dach der Tour
87km, 1.500hm. Punkt 9 Uhr wurde die 3. Etappe angeschossen. Nach 10km Neutralisation ging es zügig bergan – und wir drei brauchten etwas, um in Tritt zu kommen. Ich drückte über die Kuppe des ersten Berges, stiefelte einer Gruppe hinterher und im Nu hatten wir einen prima laufenden Kreisel, der bis zum Hauptberg des Tages Meter machte. Das anstehende Hohenrindl ließ sich mit seinem 9km-Anstieg gut fahren. Zwar setzten sich aus meiner Gruppe einige (leichtere!) Fahrer am Berg ab, in der nebligen Abfahrt waren sie aber schnell wieder eingefangen, sodass die letzten abfallenden 40km wieder gemeinsam und mit hohem Tempo genommen werden konnten. Andreas kam kurz hinter mir ins Ziel und ich fragte mich, wie er allein ohne Gruppe so schnell sein konnte. Antonios war heute platt, sodass er ca. 10min später ins Ziel kam. Wir alle waren froh, auch heute wieder trocken über den Kurs gekommen zu sein.
Tag 4: Bergankunft
93km, 1.600hm. Bei leicht feuchten Straßen und Wind ging es nach 10km Neutralisation richtig zur Sache: Das Feld ballerte auf breiter Straße einen moderaten 3%-Anstieg hinauf, und ich war vorne mittendrin und guckte mir die Profis aus der Nähe an. Nach 30km wurde es richtig steil und ich verabschiedete mich nach hinten. Mit einer guten Gruppe ging es im Tal der Drau dahin, bevor der Finalberg gleich mit 16% grüßte. Ich beschloss eine kontrollierte Fahrt, genoss die Landschaft und stieß im Ziel mit meinen bald nachkommenden Mitstreitern mit kühlem Radler an.
Tag 5: Burgenrunde
92km, 1.700hm. Nach der Neutralisierung hieß war das Motto: „Dran bleiben!“ Als guter Abfahrer konnte ich nach dem ersten Berg das drohende Loch zum rettenden Feld gerade noch schließen, um im folgenden Gegenwindstück nicht abgehängt zu werden. Berg 2 sprengte mich dann ab, sodass mir für 40km nur 5 Mitstreiter blieben. Die letzten 9km ging es stramm bergan zu einer tollen Burg, die letzten 1000m mit über 20% - was für ein Finale, und was für ein Ausblick zur Belohnung!
Tag 6: Bergfahren als Finale
43km, 1.500hm. Zum Abschluss durfte jeder nochmal auspacken, was er/sie (noch) hatte. Nach der Neutralisation ging es einen dreistufigen Anstieg hinan, und in das dementsprechend dritte Feld sortierte ich mich auch ein. Im Flachen versuchte ich auf der Windkante Körner zu sparen. Die letzten 8 Kilometer gingen es ca. 900hm hoch – wer rechnen kann, war klar im Vorteil. Der Berg grüßte gleich mal mit einem Hammer von 16-18%. Ich bevorzugte zunächst das „Leitersteigen“, also pedalweises und kontrolliertes Klettern bei 230W. Die letzten 3km drehte ich nochmal auf, sammelte ein paar meiner enteilten Mitstreiter ein und passierte nach 2h (also insg. 21er Schnitt!) die Ziellinie. Andreas entschied kurz dahinter das teaminterne Rennen um Rang 2 mit Antonios für sich. Oben auf 1900m ü.N.N. stellten wir dann gemeinsam unsere Räder in den Schnee, freuten uns über das herrliche Panorama, die tollen Eindrücke und die tolle Organisation der Rundfahrt.
(CH)