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Oderlandrundfahrt: Gelbe Tage und Fahrerstreik

04/07/2016 -

Unser Team erlebte bei der Oderlandrundfahrt 2016 eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle: Wir pendelten von feinstem Radsport mit tollen Erfolgen und gelben Trikots zu einem streckenbedingten Fahrerstreik und endeten in einer gebremsten Sonntagsrunde am berüchtigten Zeisigberg in Podelzig.


Am 1. Tag stand der bergige Rundkurs in Frankfurt auf dem Programm. Unser Team Radkampf-RTC machte seinem Namen alle Ehre und fuhr furchtlos vorne mit. Zur Rennmitte nahm Sascha sein Zeitfahrerherz in beide Hände und stiefelte als Solist von dannen. Während er vorne dank seiner Bärenkräfte schnell bis zu 35s herausholte, kontrollierten wir hinten mit wachem Auge das Feld. So kam er tatsächlich als Solist auf diesem schweren Parcours durch und konnte sich vor großem Publikum auch gleich das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifen – was für ein Paukenschlag zum Auftakt der Rundfahrt!

Tag 2 lockte mit Sonne und Wind auf den Rollerkurs der Thälmannsiedlung. Da im Feld viele Teams mit starken Fahrern dabei waren und sich gegenseitig neutralisierten, konnte sich niemand entscheidend absetzen. Im Finale versuchte es Dominic Weinreich nach Kräften, wurde aber kurz vor dem Ziel gestellt. So kam es zum Massensprint, in dem sich Adrian gegen Ex-Profi und Nationaltrainer Ralf Grabsch durchsetze und Silber erstritt. Christian kam kurz dahinter auf Rang 6 ein. Sascha verteidigte sein Trikot – und da es gleichzeitig auch im MOL-Cup Punkte gab, wurde Philipp ebenfalls in Gelb gekleidet. Besser geht’s nicht!

Am 3. Tag folgte dann beim Güldendorfer Bergpreis ein Paukenschlag der anderen Art: Die Rennstrecke verfügte nun über eine unübersichtliche und haarige 15%-Abfahrt (ursprünglich als Anstieg konzipiert!), sodass sich dem Feld bei regengetränkter und schmutziger Strecke eine Situation darstellte, die als unsicher und gesundheitsgefährdend bewertet wurde. Vonseiten der Organisation gab es leider kein Entgegenkommen, daher beschloss die Mehrheit der Fahrer – darunter alle vorderen Teams des MOL-Cups – nicht am drohenden Rennen ins Krankenhaus teilzunehmen. Um die letzte Etappe bestreiten zu können, rollten wir einige Runden über den Parcours, das Rennen aber war für uns gelaufen; und die Rundfahrtführung natürlich perdu!

Tag 4 stand noch im Schatten der zurückliegenden Ereignisse. Nur mäßig motiviert nahmen wir die Klassiker-Strecke in Podelzig mit dem kopfsteinpflaster-beschlagenen Zeisigberg unter die Räder. Einige kleinere Attacken „zum Spielen“ wurden hin und wieder lanciert, der Unmut über den vergangenen Tag drückte aber mächtig die Stimmung. So rollten wir gedämpft ins Ziel mit der Gewissheit, zwar nicht das Rennen gewonnen, aber unsere Gesundheit behalten zu haben. Bleibt zu hoffen, dass auch aufseiten des Veranstalters der Sommer für eine Denkpause zur Streckenführung der ansonsten prima organisierten Veranstaltung genutzt wird. (CH)