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DM Cross 2022 in Luckenwalde

10/01/2022 -

Die DM Cross fand wunderbar vor unserer Haustür statt – „dank“ diverser Ausfälle konnte aber nur ein kleineres RTC-Grüppchen sein Können unter Beweis stellen. Stark fuhr v.a. Justin, der bei der Elite einen hervorragenden 11. Platz erkämpfte. Neuzugang Robert zeigte seinen ersten Einsatz im RTC-Trikot und überließ uns schöne Eindrücke seines Einsatzes.


Der erste RTC-ler auf der Strecke war Shorty: Den Masters wird offensichtlich frühes Aufstehen unterstellt, daher durften sie entsprechend früh ran und ihre Spuren im Sand hinterlassen. Shorty nahm die Aufgabe dankend an, zeigte ein solides Rennen und finishte auf Rang 26.

Kurz danach wurde das U17-Rennen angeschossen – von uns hielt hier Onno die orangene Fahne hoch. Zwar waren bisher seine Cross-Erfahrungen sehr übersichtlich, trotzdem biss er sich respektabel durch und holte am Ende Platz 28 heraus.

Das letzte Lizenzrennen bestritt Justin – und reihte sich als Experte gleich mal richtig weit vorne ein. Die absoluten Profis waren zwar nicht zu erreichen, umso beachtlicher war aber seine couragierte Fahrt und der starke 11. Platz zu sehen – herzlichen Glückwunsch!

Auch unser Neuzugang Robert versuchte sich im Cross – zwar mit viel MTB-Erfahrung, aber als absoluter Cross-Novize. Er hatte die längste Anfahrt und schilderte seinen „Trip zwischen den Welten“ Eindrücke wie folgt:

„Zwischen Land und Stadt: Ich kam etwas naiv vom Land in die Stadt und war ob der Professionalität und Größe des Events sehr überrascht. Dank Corona und dem Leben auf dem Lande habe ich seit langem nicht mehr so viele Menschen so dicht erlebt. Das war schön und machte gleichzeitig etwas Angst. Was für verrückte Zeiten… Aber vom Start weg durch die Zuschauer und die Kommentatoren so viel Unterstützung zu erfahren, war einmalig und führt mich direkt zum nächsten Punkt.

Zwischen Motivation und Übermut: Weil schon am Start etwas spät, musste ich mich in der 4. Startreihe einsortieren. Hier schon der erste innere Dialog mit dem Größenwahn alias Übermut. Soll ich im vollen Sprint bis ganz nach vorne, oder wäre das der Todesstoß, weil zu lange im roten Bereich? Ich entschied mich für den Kompromiss und hab mich auf den 4. Platz einsortiert. Dann kamen die ersten Schleifen durchs Gras. Keine Chance zu überholen. Vor dem Sandfeld konnte ich innen durchschneiden. 3Platz. In den technischen Passagen gelang es mir ein weiteres Mal und konnte mich schließlich am ersten Stufenset an die Spitze setzen. Wichtig, weil ich in den technischen Passagen freie Fahrt haben wollte. Meine MTB-Erfahrung kam mir hier zugute. Ich konnte ein gutes Loch reißen und war dankbar mich dann auf den Grasschleifen wieder etwas regenerieren zu können. Der Übermut meldete sich wieder bei den Hürden, die ich auch in halber Höhe hätte überspringen können. Leichter gesagt als getan, wenn das Adrenalin seinen Dienst leistet.

Zwischen Können und Unvermögen: Es lief super, ich hatte den Puls wieder im orangen Bereich, alles im Griff, so dachte ich… die zweite Brücke kam. Ich zügig drauf zu, schneller als heute morgen beim Abfahren der Strecke. Logisch, jetzt ist ja auch Rennen.

Zwischen Frost und Matsch: Für mich die schwierigsten Verhältnisse: gefrorener Boden der auftaut. Die oberen weichen 2cm Boden reißen vom gefrorenen Boden ab. Schwer zu kalkulieren. Ich springe also vom Rad, der linke Fuß rutscht kurz etwas weg, ich verlieren die Balance und gleiche es beim Hochheben des Rades mit einem nach-vorne-reißen des Rades aus. Das Hinterrad touchiert kurz die unterste Treppenkante (mit einem schönen Aluprofil geschützt) und ich höre sofort das Zischen der entweichenden Luft. Schei….!!! Ich fahre die letzten Grasschleifen mit plattem Hinterrad und laufe dann die Start-Ziel-Gerade runter. Rennen aus…

Zwischen Frust und Freude: Ich laufe zum Auto zurück, ziehe mich um. Innerlich unsortiert. Dann melde ich mich bei Steffi, die so nett war, mir ein RTC-Trikot mitzubringen, treffe sie mit Rainer und noch anderen Mitgliedern des RTC. Sofort fühle ich mich wohl. Mir wird Mitgefühl und Interesse entgegengebracht. Schnell entstehen Gespräche und wir erkunden diesen großartigen Event. Die Strecke ist so angelegt, dass sie sehr kompakt ist und die Zuschauer schnell von einem Streckenabschnitt zum nächsten kommen können, indem man sich quasi im Herzen der Strecke bewegt.

Schon der Startsprint des ersehnten Eliterennens ist beeindruckend. Routiniert zieht Marcel Meisen seine Runden. In Balance zwischen Motivation und Übermut. Ich werde müde und nun stellt sich doch der Frust ein, ich verabschiede mich und fahre nach Hause.“

(RM, CH)